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Was wenn's funktioniert?

Träume sind keine Schäume - dein Leben ist kein Schaumbad

Ich saß kürzlich bei meiner Agentur. Wir haben über das kommende Jahr gesprochen, natürlich auch über die Kosten. Wieviel die erste Produktion kostet und auch jede weitere. In mir kamen gleich Sorgen hoch und meine erste Frage war, ob ich hier mit zwölf Monaten gebunden bin. Da meinte B. zu mir ganz locker: "Nein natürlich nicht. Also wenn gleich dein erstes Produkt so gut verkauft wird, dass wir hier nicht weiter drehen, wäre das doch super." Das hat mir kurz die Sprache verschlagen, in meinem Kopf hat es zu rattern begonnen. An das habe ich gar nie gedacht, dass es einfach funktionieren könnte. Ich, und ich glaube ich spreche hier für viele, bin schon so programmiert, dass ich davon ausgehe, das Wünsche und Ziele nicht hinhauen. Ich bin voller Zweifel und Ängste, die mich so blockieren, dass ich vieles gar nicht wagen würde. Das geht schon über die "normale" Risikorechnung hinaus. Es kommt mir nicht ein einziges Mal in den Sinn, dass das ja auch einfach so laufen oder sogar noch besser laufen könnte, als ich es mir wünsche.

 

Diese Gesellschaft, unsere Erziehung, unsere Jobs, unser Bildungssystem - schlichtweg ALLES, das uns umgibt, ist darauf ausgelegt uns klein zu halten. Uns Angst zu machen. Medien berichten immer nur vom ALLERSCHLIMMSTEN. An allem und jedem kannst du sterben. Die vielen Nichttoten, die genau dasselbe erlebt haben, werden nie erwähnt. Die bringen der Medienlandschaft nichts. Wir sollen Angst haben, Angst davor selbstständig zu denken, Angst davor den ersten Schritt in die Unabhängigkeit zu wagen. Wir sollen mitlaufen in diesem Hamsterrad, um eine fiktive Zukunft zu generieren von der wir im Endeffekt gar nichts haben. Und dabei vergessen wir das Jetzt, wir verleugnen unsere Wünsche und trampeln auf unseren Fähigkeiten und Talenten solange herum, bis wir sie unter den dicken Teppich der Vernunft kehren. Einer Vernunft, die nicht aus unserem Innersten kommt. Einer Vernunft, die uns irgendwann bereuen lässt, dass wir die vielen Möglichkeiten nicht genutzt haben.

 

Schon in der Schule werden wir alle in ein System gepresst in das wir alle reinpassen müssen. Keine Gnade. Wer nicht rein passt, wird passend gemacht. Und wer das nicht schafft wird zum Wegwerfprodukt dieser Gesellschaft. Authentizität ist nicht erwünscht. Das Rad muss sich drehen, egal um welchen Preis. Um ein System zu füttern, dass bereits die Jüngsten von uns zu Versagern degradiert. "Nicht genügend" bitte setzen. Schon allein diese Bezeichnung für eine Note. Was suggeriert die? DU BIST NICHT GENUG! Wie traurig ist das überhaupt?

 

Eine richtig schwierige Thematik. Und auch der erste Schritt für mich zu erkennen mit welchen Glaubenssätzen ich hier an meine Träume heran gehe. Und vor allem wie ich sie umprogrammiere. In ein simples: " Was, wenn's funktioniert?"