...und warum du dich hier ein bisschen entspannen darfst!

Du hast gerade deine Ausbildung fertig und willst mit deinem neu gewonnen Wissen in dein Business starten. Voller Tatendrang beginnst du mit deinem Businessplan und kommst relativ am Anfang, wenn nicht überhaupt als ersten Punkt zu deinem sogenannten USP. Dein Unique Selling Point - das was dich von anderen unterscheidet, das was dich unverwechselbar macht. Du überlegst und überlegst. Könntest du vielleicht einen neuen Yogastil erfinden? Wie könntest du unterrichten, wie niemand anderer unterrichtet? Das Rad neu erfinden, das musst du tun. Und so beginnst du zu denken und zu denken und noch mehr zu denken bis du so frustriert bist, dass du alles erst mal stehen lässt.
Bei mir war das so - ich dachte ich müsse hier etwas auf die Beine stellen, das sich von ALLEN anderen total abhebt. Einen Wiedererkennungswert schaffen. Und so habe ich mich verloren in Frust und auch Traurigkeit darüber, dass ich erst so spät mit Yoga begonnen habe und es sowieso schon alles gibt. Ich habe trotzdem mal weitergemacht ohne wirklich eine Idee zu haben, wie ich mich unterscheiden könnte.
Ich habe mir ein Set aus Farben für meine Corporate Identity zusammengestellt, ich habe mir einen Namen gesucht bzw. der hat mich gefunden, Buchungstools aktiviert, eine Versicherung abgeschlossen und meine ersten Stunden angeboten. Es war gerade Sommer, also konnte ich die Stunden in den Wiener Bundesgärten geben Hat super funktioniert, meinen USP kannte ich immer noch nicht. ich habe halt einfach Yoga gemacht. Und so ging das weiter. Irgendwann war der Sommer vorbei. Und auch die Stunden. Ich hätte an diesem Punkt aufhören können, wie an schon vielen Punkten zuvor. Gleichzeitig habe ich mir dann ein Studio gesucht und auch gefunden. Hier habe ich mir einiges angeschaut. Preislich zum Teil echt heftig. Für ein Studio zu unterrichten kam für mich nicht in Frage. Ich möchte mein Ding machen und nicht schon wieder das Ding von irgendjemand anderen. Auch ohne USP.
Nach und nach habe ich Yogadate geschaffen. Kurse haben mehr Form bekommen und auch das Publikum war besonders. Vor allem die, die mir geblieben sind. Ich habe den Yogabrunch gestartet, den Kurs für Anfänger:innen usw.. Das hat natürlich alles ein Weilchen gedauert.
Es lief dann, ich hatte vielleicht keinen USP, aber ich war konsistent. Einfach weitermachen. Fake it till you make it.
Und dann kam eines Tages die große Erkenntnis. Ich hatte schon längst meinen USP - ich bin mein USP. Meine Persönlichkeit, meine Liebe zum Yoga, meine Art im Umgang für Menschen. Nichts für jedermann & jederfrau. Aber genau für die, die mit mir mitschwingen. Die, die gerne Yoga mit mir machen. Nicht, weil ich den super special Yogaflowstil habe, sondern, weil ich ICH bin. Es hat ein bisschen was von einer Beziehung. Das klappt einfach nicht mit jeden:jeder. Und auf dieser Erkenntnis konnte ich dann mein Auftritt nach Außen endlich an meinen USP anpassen.
Also die Moral von der Geschichte': DEN USP, ERFINDEST' NICHT! (den hast du schon)